Das Meer
Zum AnfangDas ist Stephan
Das ist Stephan Hellberg
Er schnackt Platt, sagt moken statt machen, seine Wangen sind vom Salz des Meeres geglättet. Nur die Falten an den Augen sind tief, er lacht viel und wie eine Comicfigur mit Raucherhusten. Stephan mag Zigaretten, aber noch mehr mag er die Frauen in seinem Leben.
Die eine ist sein Kutter, die Nixe II. Die andere ist seine Frau Sonja.
Ansonsten ist er ein pragmatischer Mann, nur manchmal ungeduldig. Nicht jeder Tag sei Sonntag, sagt er. Dann nämlich nicht, wenn die Krabben nicht so in seine Netze springen wie er will.
Wie kommen die Krabben zu Stephan?
Die Reise
Auch der Kutterkapitän legt am Tag einige Meilen dafür zurück.
Die Nacht
Die Nacht
Doch er muss raus, muss von der ofenbeheizten Küche in die kalte Dunkelheit und in das leichte Schneetreiben hinaus. Es ist 0 Grad kalt, der Wind pfeift. Stärke 3.
Stephan packt nur noch die Wurst- und Käsebrote, Kaffee und Tee in den Flechtkorb ein, und hört die Wasserstandsmeldung über Funk: Cuxhaven. Hochwasser. 5:45 Uhr. 4 Dezimeter geringer als normal. Die Fahrt kann beginnen.
Das Boot
Die Nixe II
Sondern auch, weil Stephan dort in seiner Fahrerkabine Platz hat. Platz für ein wenig Aberglaube: Nie fährt er ohne seine blaue Schiffermütze.
Und immer hat er Platz für Sentimentales, wie für Fiete, die Möwe.
Der Fang
Das Krabbenfischen
Er kennt die unterschiedlichsten Fischarten, kennt seinen Kutter so gut, dass er nicht untergeht und weiß, wie Böden, Mond und Wetter sich auf die Krabben auswirken - und wie die am besten bei ihm in die Netze hüpfen.
Die Crangon crangon
Die Nordseegarnele
Denn die Tiere kann er als Delikatesse teuer verkaufen. Aber warum eigentlich?
Die Zeit
Die Routine
Die Familie
Die Familie
Nur im Winter, von Dezember bis März, wenn er nicht fischen fährt, kann er die Zeit zuhause intensiv nutzen - jetzt vor allem mit seinen zwei Enkeln.
Trotzdem, er würde alles genauso wieder machen. Jung heiraten, jung Kinder bekommen, jung Großvater werden - naja, fast alles.
Er hätte nicht so viele Lütten getrunken. Und er hätte auch nicht mit dem Rauchen angefangen.
Ein Leben mit Widrigkeiten
Der Orkan
Das Bußgeld
Der Kevin
Soll Kevin eines Tages den Kutter übernehmen?
Wie ist Hellberg eigentlich als Chef?
Die Konkurrenz
Die Konkurrenz
Heute geht er mit Aktenkoffer und Laptop - die Krabbenfischerei hat sich in den letzten 30 Jahren stark gewandelt.
Mehr Bürokratie, mehr Konkurrenz, aber weniger Gemeinschaft. Und die Fischereiflotte veraltet. Kaum ein junger Fischer kann sich einen Kutter leisten, der mehr als eine Million Euro kostet.
Immer wieder
Die Liebe
Sein Vater war Decksmann auf einem Kutter. Wenn Stephan in Rente geht, wird dieser Beruf in seiner Familie wahrscheinlich aussterben.
Trotzdem: Er würde immer wieder Krabbenfischer werden. Auch wenn er der letzte seiner Familie ist. Das sei einfach so drin in ihm - obwohl er als Seemann nicht einmal schwimmen kann.
Trotzdem, oder gerade deswegen, wird er die Liebe zum Wasser, den Respekt davor, immer behalten.
Credits
CreditsEine Multimedia-Reportage des WESER-KURIER
Redaktion
Katharina Elsner
Fotos und Videos
Till Rahm
Michael Galian
Katharina Elsner
Dank an
Stephan Hellberg
Sonja Hellberg
und Kevin Voß
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