Trailer
Zum AnfangThomas Nelsen
Geisterjäger
Außergewöhnlich ist sein Hobby. Er ist Geisterjäger. Er jagt sie nicht wirklich. An Geister glaubt er nämlich nicht. Er glaubt an die perfekte Inszenierung.
Seine Vorbilder dabei: Die Ghostbusters aus den bekannten Science-Fiction-Filmen. Doch wie lebt es sich als Hardcore-Fan?
In der niedersächsischen Provinz
Aber dann steht da der umgebaute Volvo von Thomas Nelsen, der hier eigentlich gar nicht reinpasst mit seinen Geister-Aufspüranlagen auf dem Dach und den vielen Aufklebern. Fahren darf der Wagen auch nicht, das würden die Behörden bei dieser Ausstattung nicht zulassen.
Die Nachbarn haben sich mittlerweile an den skurrilen Anblick vor Nelsens Haus gewöhnt, sagt er. Vor allem die Kinder. Doch das Auto ist nichts im Vergleich zu dem, was der Ghostbusters-Fan in seinem Haus unterbringt.
Muckeln im Keller
Er nennt das "muckeln", wenn er im Internet auf Suche nach neuen Gerätschaften ist und Ideen spinnt, wie er diese umsetzen kann. Bis er zufrieden ist, kann das manchmal sogar Jahre dauern.
Verbannungscontainer
Wie bei seinem Verbannungscontainer, an dem Nelsen insgesamt drei Jahre gebastelt hat. Dort legt er eine Geisterfalle ein, wenn er ein übernatürliches Wesen gefangen hat.
Die Gruppe
Teamarbeit
Jetzt hat jeder seine feste Aufgabe und alle stehen hinter dem Projekt. Die Verbundenheit mit den Ghostbusters geht für einige sogar unter die Haut.
Unter die Haut
Ghostbusters-Freunde auf der ganzen Welt
Nelsen hat für seine Gruppe das Niedersachsen-Ross entfremdet und ein Gespenst drauf gesetzt. Alle Mitglieder tragen es auf ihren Overall genäht.
So gut diese Details bei der Community ankommen, bei Frauen ist das häufig etwas anders.
Frauen
Geisterjäger und Frauen
So viel Spaß Nelsen und seine Gruppe an ihrem Hobby haben, es hat auch Nachteile - oder führt zumindest zu einigen Schwierigkeiten. Zum Beispiel bei der Frauensuche.
Gegensätze unter einem Dach
Im Haus könnten die Räume nicht gegensätzlicher sein. Verschnörkelte Möbel im Wohnzimmer, rosa Figuren im Badezimmer auf der einen Seite - Nelsens Keller voller Geisterwaffen auf der anderen. Dazu hat der 35-Jährige noch ein Zimmer für seine He-Man-Figuren und die Garage für sein Ghostbusters-Auto. Alles andere darf seine Freundin gestalten.
Von der Zeit, die ihr Partner in sein Hobby investiert, ist Nelsens Freundin nicht begeistert. Auch mit dem Medienrummel, der seit einiger Zeit um ihren Freund herrscht, will sie nichts zu tun haben. Doch einschränken will sich Nelsen nicht.
Ein Leben ohne Ghostbusters?
Doch ein Leben ohne Ghostbusters, würde das für Nelsen überhaupt in Frage kommen?
Vergeudetes Talent
Vergeudetes Talent?
Nelsen kriegt immer wieder Anfragen von Privatleuten, die für seine Geräte bezahlen wollen. Das will er nicht. Niemand soll so aussehen, wie seine Fan-Gruppe. Da müssten schon Verantwortliche vom Film anfragen.
Für die Auftritte gibt es kein Geld. Das wäre auch mit dem Markenrecht schwierig, sagt Nelsen. "Wir sind ja kein Franchise-Unternehmen von Sony. Bei denen liegen die Rechte."
Teure Leidenschaft
In Nelsens Sammelzimmer stehen in den Vitrinen mehr als 750 Figuren von He-Man oder Star-Trek - nicht in einer Reihe, sondern in drei Reihen hintereinander, weil ansonsten nicht genügend Platz für sie da wäre. Einige haben einen Wert von 300 Euro.
Auftritte
Verwandlung zum Geisterjäger
Wenn Nelsen seinen Overall überstreift, bleibt er trotzdem er selbst, sagt er. Das sei früher anders gewesen, als die alte Gruppe die Zeichentrick-Figuren nachgestellt hat. Auf den jetzigen Overalls stehen die echten Namen von Nelsen und seinen Freunden - zum Teil leicht abgewandelt. Nelsen nennt sich "Nelson". Das ist internationaler, sagt er. Auch wenn der Hobby-Geisterjäger es bestreitet, ein bisschen selbstbewusster wird er doch, als er in den Overall schlüpft und den Rucksack aufsetzt. Es steht ein Auftritt bevor.
Das Jahr der Ghostbusters
Für das Pinball-Universe, einem Flipperhändler, sollen die Geisterjäger aus Niedersachsen den neuen Ghostbusters-Flipper promoten.
Flippern für 5800 Euro
Fotos und Autogrammkarten
Wenn er bei den Auftritten sieht, wie gut seine Arbeit ankommt, dann weiß er, dass sich die ganze Mühe dafür lohnt. Und ein bisschen Übernatürliches liegt dann doch in Luft - mit oder ohne echte Geister.
Schluss
Eine Multimedia-Reportage von
Cora Sundmacher (Foto)
Till Rahm (Video)
Redaktion
Klaas Mucke
Mit Material von
Den Ghostbusters Niedersachsen
DPA
Musik
Ray Parker Jr. - Ghostbusters
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