63 Sekunden
Hin und her
Zwischen dem Osterdeich und dem Stadtwerder dreht Bremens bekannteste Fähre unermüdlich ihre Runden und verbindet Menschen.
Eine Multimedia-Reportage von Klaas Mucke
63 Sekunden
Eine gute Minute – so schnell geht das, wenn die Sielwallfähre auf die andere Seite der Weser schippert.
Ein kurzer Weg nur, aber ein beliebter - nicht nur bei den Fahrgästen.
Ein kurzer Weg nur, aber ein beliebter - nicht nur bei den Fahrgästen.
Harald Becker, 69, Kapitän
Dieser Mann hat Freude an seiner Arbeit. Seit 1992 steuert Harald Becker die "Ostertor". Er ist einer von vier Kapitänen der Fähre, der Job auf der Fähre erst der zweite seines Lebens.
Ans Aufhören denkt Becker nicht - obwohl er inzwischen Rentner sein könnte.
Ans Aufhören denkt Becker nicht - obwohl er inzwischen Rentner sein könnte.
"Es ist immer lustig"
Harald Becker genießt den Kontakt zu den Fahrgästen.
Die Bremer hätten zum Glück Humor, sagt er.
Die Bremer hätten zum Glück Humor, sagt er.
"Noch 'ne Runde"
Becker dreht gern mal eine Extrarunde.
Wenn Kinder an Bord sind, ist eine Pirouette Pflicht.
Wenn Kinder an Bord sind, ist eine Pirouette Pflicht.
360°-Ansicht starten
Die Pirouette zum Selberdrehen
Passagiere
Passagiere
2300 Menschen bringen Harald Becker und seine Kollegen im Durchschnitt pro Tag auf die andere Seite der Weser.
Mehr als eine halbe Million
Während der Saison zwischen März und Oktober
befördern sie etwa 600.000 Menschen.
befördern sie etwa 600.000 Menschen.
Schönwetter-Ausflug
Vor allem in den Sommermonaten ist viel los auf der Fähre. Der Strand des Café Sand lockt Besucher.
Aber auch Pendler fahren täglich auf der "Ostertor".
Aber auch Pendler fahren täglich auf der "Ostertor".
Die Urlauber
Philipp und Felix
sind aus Hamburg zu Besuch.
Die Zwillinge nutzen die Fähre spontan.
sind aus Hamburg zu Besuch.
Die Zwillinge nutzen die Fähre spontan.
Der Pendler
Jens ist Hausmeister im Lidice-Haus
auf dem Stadtwerder.
Er fährt mehrmals täglich hin und her.
auf dem Stadtwerder.
Er fährt mehrmals täglich hin und her.
Nicht allein
Bei viel Betrieb bekommt die "Ostertor" Unterstützung.
Spielt Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga
oder stehen andere Veranstaltungen an, dann hilft die "Punke" aus. Sie fasst 48 Personen.
Spielt Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga
oder stehen andere Veranstaltungen an, dann hilft die "Punke" aus. Sie fasst 48 Personen.
Historie
280 Jahre Fährbetrieb
Die Fähre am Sielwall gibt es schon seit 1736.
Um auf die andere Seite zu kommen, mussten Fahrgäste den Fährmann rufen. Codewort: "Hal över" - hol über.
Bis ins 19. Jahrhundert nutzten vor allem Viehhirten die Verbindung. Denn auf dem Stadtwerder weideten Kühe.
Das Bild zeigt den Anleger am Osterdeich um das Jahr 1910.
Um auf die andere Seite zu kommen, mussten Fahrgäste den Fährmann rufen. Codewort: "Hal över" - hol über.
Bis ins 19. Jahrhundert nutzten vor allem Viehhirten die Verbindung. Denn auf dem Stadtwerder weideten Kühe.
Das Bild zeigt den Anleger am Osterdeich um das Jahr 1910.
Brücke statt Fähre
1971 drohte erstmals das Ende der Fähre. Grund war die geplante Mozart-Trasse - eine Hochstraße, die vom Remberti-Ring aus durch das Ostertor-Steintor-Viertel führen sollte.
Die Weser sollte mit einer großen Brücke wenige hundert Meter neben dem Fähranleger überquert werden.
Die Weser sollte mit einer großen Brücke wenige hundert Meter neben dem Fähranleger überquert werden.
Neue Fähre
Eine Bürgerinitiative wehrte sich gegen die Trasse.
Der Fährbetrieb wurde wieder aufgenommen.
1972 trat die "Ostertor" ihren Dienst an. Damals noch in einer schlichten Farbgebung.
Der Fährbetrieb wurde wieder aufgenommen.
1972 trat die "Ostertor" ihren Dienst an. Damals noch in einer schlichten Farbgebung.
Fahrtende?
Nach dem Hochwasser von 1981 bleiben die Fahrgäste aus. Die Weser hatte den Stadtwerder überspült und durchbrochen.
Wieder drohte das Ende der Fähre, wieder gründete sich eine Bürgerinitiative - und brachte ein Jahr später Schwung in den Fährbetrieb.
Wieder drohte das Ende der Fähre, wieder gründete sich eine Bürgerinitiative - und brachte ein Jahr später Schwung in den Fährbetrieb.
Dieter Stratmann, 64 Geschäftsführer "Hal över"
Stratmann war von Beginn an Teil der Bürgerinitiative, aus der bald ein Verein wurde. Der benannte sich nach dem alten Ruf der Fährleute: "Hal över".
Zwischen Beirat und Kneipe haben Stratmann und die Vereinsmitglieder ein neues Konzept für den Fährbetrieb ersonnen.
Zwischen Beirat und Kneipe haben Stratmann und die Vereinsmitglieder ein neues Konzept für den Fährbetrieb ersonnen.
Neue Impulse
"Eine Mark, bitte"
Eine weitere Neuerung ab 1984: Fortan ging es für eine Mark über die Weser. Nur halb so teuer wie noch im Jahr zuvor.
Plötzlich erfolgreich
Die Fähre rechnete sich schnell für den Verein. Heute betreibt "Hal över" neun Schiffe.
Farbenfroh
Zum Erfolg trägt auch die Gestaltung der Fähre bei.
Kunst am Schiff
Veronika Dobers, 65 Künstlerin
Ein Wettbewerb brachte Dobers den Auftrag ein, die Fähre zu gestalten. Inzwischen gehört die markante Bemalung seit 30 Jahren zum Bremer Stadtbild.
Trockengelegt
Gearbeitet wurde im Winter 1984 in der schon still gelegten Werft der AG Weser.
Nu geit dat los
Seit die "Ostertor" im neuen Look 1985 zu Wasser gelassen wurde, hat sich nur eine Kleinigkeit geändert.
Die Sache mit dem Rot
Vorher/Nacher Ansicht
Damals und heute1985 und 2015
Elektrische Zukunft
Wie lange die "Ostertor" noch fahren wird, darüber ist man sich bei "Hal över" noch nicht im Klaren. Sicher ist: Elektrisch sollte es zugehen, sagt Dieter Stratmann.
Bis in die Nacht
Lange Tage
Bis dahin schippert die "Ostertor" weiter im Takt über die Weser - im Sommer auch bis in die Nacht.
So lange, bis das Café Sand auf dem Stadtwerder schließt.
So lange, bis das Café Sand auf dem Stadtwerder schließt.
Unermüdlich
Für Kapitän Harald Becker und seine Kollegen gibt es während der Schicht nur im Ausnahmefall mal eine Pause.
Eine Multimedia-Reportage des WESER-KURIER
Redaktion:
Klaas Mucke
Paul Hellmich
Videos:
Christian Walter
Fotos:
Suhwa Lee
Staatsarchiv Bremen
Veronika Dobers
Archiv Weser-Kurier
Animation:
Mario Ellert
Montagen:
Franz Berding
Thies Fischer
Reinhard Jung
Musik:
Spaceman Spiff - "Schnee"
Hier geht’s zu weiteren Multimedia-Reportagen.
Klaas Mucke
Paul Hellmich
Videos:
Christian Walter
Fotos:
Suhwa Lee
Staatsarchiv Bremen
Veronika Dobers
Archiv Weser-Kurier
Animation:
Mario Ellert
Montagen:
Franz Berding
Thies Fischer
Reinhard Jung
Musik:
Spaceman Spiff - "Schnee"
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Harald Becker, 69, Kapitän
"Es ist immer lustig"
"Noch 'ne Runde"
Pirouette
Die Pirouette zum Selberdrehen
Passagiere
Mehr als eine halbe Million
Schönwetter-Ausflug
Die Urlauber
Der Pendler
Nicht allein
280 Jahre Fährbetrieb
Brücke statt Fähre
Neue Fähre
Fahrtende?
Dieter Stratmann, 64 Geschäftsführer "Hal över"
Neue Impulse
"Eine Mark, bitte"
Plötzlich erfolgreich
Farbenfroh
Veronika Dobers, 65 Künstlerin
Trockengelegt
Nu geit dat los
Die Sache mit dem Rot
Damals und heute
Elektrische Zukunft
Elektrische Zukunft
Lange Tage
Unermüdlich
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Pirouette
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Passagiere
Mehr als eine halbe Million
Schönwetter-Ausflug
Die Urlauber
Der Pendler
Nicht allein
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Brücke statt Fähre
Neue Fähre
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Dieter Stratmann, 64 Geschäftsführer "Hal över"
Neue Impulse
"Eine Mark, bitte"
Plötzlich erfolgreich
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Trockengelegt
Nu geit dat los
Die Sache mit dem Rot
Damals und heute
Elektrische Zukunft
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Lange Tage
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